Schwermetalle im Körper – stille Saboteure unserer Gesundheit
- Sigrid Strieder
- 29. Apr.
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 2. Mai

Stell dir vor, dein Körper ist ein wunderschöner Garten. Alles wächst harmonisch, die Erde ist lebendig, das Wasser klar. Aber was, wenn sich unbemerkt Schadstoffe einschleichen? Kleine, unsichtbare Gifte, die die Wurzeln schwächen und das Blühen verhindern? Genau so wirken Schwermetalle in unserem Organismus – leise, beständig und oft jahrelang unentdeckt.
Inhalt:
Was sind Schwermetalle eigentlich?
Schwermetalle wie Quecksilber, Blei, Cadmium, Aluminium, Arsen, Silber und Gadolinium sind natürliche Elemente, die in unserer modernen Welt jedoch immer häufiger in Konzentrationen auftreten, die für unseren Körper zur Belastung werden können. Sie haben keinen Platz im gesunden Stoffwechsel, werden aber trotzdem regelmäßig und meist unwissentlich aufgenommen.
Woher kommen die Belastungen?
Unsere Umwelt ist reich an Möglichkeiten, Schwermetalle in den Körper einzuschleusen. Hier ein kleiner Überblick:
Quecksilber findet sich nicht nur in alten Zahnfüllungen aus Amalgam, sondern auch in bestimmten Fischarten wie Thunfisch oder Schwertfisch. Selbst Energiesparlampen können Quecksilber freisetzen, wenn sie zerbrechen.
Blei gelangte früher durch Abgase von verbleitem Benzin in die Luft. Heute ist es vor allem in alten Wasserleitungen und in importierten, minderwertigen Produkten zu finden.
Cadmium nehmen wir hauptsächlich über Zigarettenrauch oder belastete Nahrungsmittel wie Kakao, Pilze und Meeresfrüchte auf.
Aluminium ist in vielen Deodorants, Medikamenten wie Antazida und Verpackungsmaterialien enthalten. Auch Trinkwasser kann belastet sein.
Arsen kommt häufig in kontaminiertem Trinkwasser vor, aber auch in bestimmten Reissorten, Meeresfrüchten und Industrieabfällen.
Silber, insbesondere in Form von kolloidalem Silber, wird manchmal in alternativer Medizin genutzt, kann sich jedoch im Körper ablagern. Auch industrielle Prozesse setzen Silberpartikel frei.
Gadolinium wird vor allem in der modernen Diagnostik verwendet – als Kontrastmittel bei MRT-Untersuchungen. Es gilt als „seltenes Metall“, kann sich jedoch bei manchen Menschen im Gewebe einlagern und langfristig Beschwerden verursachen.
Manchmal reicht schon eine tägliche Kleinigkeit – ein bestimmtes Lebensmittel, eine Gewohnheit –, damit sich die Metalle über Jahre im Gewebe ablagern können.
Trinkwasser als unterschätzte Quelle
Obwohl unser Trinkwasser in Deutschland und vielen anderen Ländern strengen Kontrollen unterliegt, ist es keine absolute Garantie für völlige Schwermetallfreiheit. Nach der deutschen Trinkwasserverordnung werden regelmäßig Grenzwerte für Metalle wie Blei, Kupfer, Nickel und Cadmium überwacht. Problematisch kann es jedoch werden, wenn die Wasserleitungen in älteren Gebäuden noch aus Blei bestehen oder wenn die häusliche Installation selbst Schadstoffe abgibt – zum Beispiel durch alte Armaturen.
Außerdem werden nicht alle möglichen Schwermetalle routinemäßig überprüft. So sind etwa Rückstände von Aluminium oder Gadolinium bislang weniger streng geregelt. Besonders bei Brunnenwasser oder Eigenversorgungsanlagen fehlt oft eine umfassende Kontrolle.
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann sein Trinkwasser individuell analysieren lassen. Speziallabore bieten Tests an, die ein genaues Bild über mögliche Belastungen liefern. Auch einfache Maßnahmen wie das Abfließenlassen von abgestandenem Wasser oder die Verwendung qualitativ hochwertiger Wasserfilter können das Risiko deutlich senken.
Wie wirken Schwermetalle im Körper?
Schwermetalle sind nicht einfach nur passive Ablagerungen – sie greifen aktiv in lebenswichtige Prozesse ein und können auf mehreren Ebenen Schaden anrichten. Ihre Wirkung ist oft tückisch, weil Symptome schleichend entstehen und zunächst diffus wirken.
Hier ein genauerer Blick auf die wichtigsten Mechanismen:
Nervensystem unter Beschuss
Besonders Quecksilber, Blei und Aluminium sind neurotoxisch. Sie können die Blut-Hirn-Schranke überwinden und direkt Nervenzellen schädigen. Die Folge: Konzentrationsstörungen, chronische Müdigkeit, Schlafprobleme, depressive Verstimmungen oder sogar neurologische Erkrankungen wie Alzheimer werden heute zunehmend auch im Zusammenhang mit Schwermetallbelastungen diskutiert.
Oxidativer Stress – der stille Zerstörer
Viele Schwermetalle fördern die Bildung freier Radikale. Diese aggressiven Sauerstoffmoleküle greifen Zellwände, Mitochondrien und sogar die DNA an. Das Ergebnis ist eine beschleunigte Zellalterung und ein erhöhtes Risiko für chronische Erkrankungen wie Arteriosklerose, Diabetes oder Rheuma.
Schwächung des Immunsystems
Schwermetalle bringen die feine Balance unseres Immunsystems durcheinander. Einerseits kann die Infektanfälligkeit steigen, andererseits werden Entzündungsprozesse verstärkt. Auf lange Sicht kann dies die Entstehung von Autoimmunerkrankungen begünstigen.
Überforderung der Entgiftungsorgane
Leber, Nieren und Darm arbeiten rund um die Uhr an der Ausleitung von Schadstoffen. Doch eine chronische Belastung mit Schwermetallen kann diese Organe überlasten. Häufige Folgen sind Verdauungsprobleme, Hautirritationen, Allergieneigungen und ein allgemeines Gefühl von „innerer Vergiftung“.
Hormonelles Chaos
Manche Schwermetalle wirken wie hormonelle Störsender (endokrine Disruptoren). Sie können empfindlich in die Steuerung von Schilddrüse, Nebennieren und Sexualhormonen eingreifen – mit Auswirkungen auf Energielevel, Fruchtbarkeit, Gewicht und Stimmungslage.
Die besonderen Gefahren einzelner Metalle
Quecksilber: Hochgiftig für Gehirn und Immunsystem; kann das Risiko für Multiple Sklerose und andere Autoimmunprozesse erhöhen.
Blei: Besonders schädlich für die geistige Entwicklung bei Kindern; kann bei Erwachsenen zu Bluthochdruck und Nierenschäden führen.
Cadmium: Belastet vor allem die Nieren; erhöht das Risiko für Osteoporose und bestimmte Krebsarten.
Aluminium: Wird mit neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer in Verbindung gebracht.
Arsen: Krebserregend und giftig für Haut, Lunge und Harnwege.
Silber: Kann sich bei übermäßiger Einnahme in Haut und Organen ablagern (Argyrie) und die Zellfunktion beeinträchtigen.
Gadolinium: Vor allem nach MRT-Kontrastmitteln problematisch; kann sich im Gewebe ablagern und chronische Beschwerden verursachen.
Viele dieser Prozesse verlaufen im Verborgenen. Oft dauert es Jahre, bis Symptome deutlich hervortreten und in einen klaren Zusammenhang gebracht werden können. Umso wichtiger ist es, frühzeitig auf subtile Zeichen des Körpers zu achten. Besonders heimtückisch: Viele Symptome sind unspezifisch. Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme oder Erschöpfung lassen oft nicht sofort an eine Schwermetallbelastung denken.
Schwermetalle in der Schwangerschaft – wenn Altlasten weitergegeben werden
Was vielen nicht bewusst ist: Schwermetalle, die sich über Jahre im Körper der Mutter angesammelt haben, können während der Schwangerschaft auf das ungeborene Kind übertragen werden. Besonders kritisch ist das, weil sich der Organismus des Fötus in einem extrem sensiblen Entwicklungsstadium befindet. Über die Plazenta gelangen Schadstoffe wie Quecksilber, Blei oder Cadmium direkt in den Blutkreislauf des Kindes – in einer Phase, in der das Nervensystem, das Gehirn und das Immunsystem erst heranreifen.
Studien zeigen, dass selbst geringe Mengen bestimmter Schwermetalle in dieser Zeit Entwicklungsstörungen begünstigen können. Auch nach der Geburt ist das Risiko nicht vorbei: Beim Stillen können sich eingelagerte Metalle ebenfalls mobilisieren und in die Muttermilch übergehen.
Das bedeutet nicht, dass Schwangerschaft oder Stillzeit grundsätzlich riskant sind – sie sind ein Wunder der Natur. Aber es lohnt sich, schon vor einer geplanten Schwangerschaft den eigenen Körper zu entlasten und Altlasten sanft auszuleiten. Auch hier gilt: individuell, verantwortungsvoll und gut begleitet.
Wie kann ich eine Belastung erkennen?
Ein einfacher Blick in den Alltag reicht oft nicht. Schwermetalle bleiben in den Zellen verborgen. Diagnostisch gibt es jedoch verschiedene Möglichkeiten, etwa spezielle Laboranalysen aus Blut, Urin, Haaren oder mittels eines biophysikalischen Messverfahrens wie dem SO Check.
Und was kann ich selbst tun?
Auch wenn Schwermetalle allgegenwärtig sind, bedeutet das nicht, dass wir ihnen schutzlos ausgeliefert sind. Beschäftige dich mit den Bau- und Inhaltsstoffen von Produkten und vermeide sie, wenn sie zur Aufnahme von Schwermetallen führen können. Hier einige Impulse:
Frische, unverarbeitete Lebensmittel bevorzugen: Regional und bio, so oft wie möglich.
Zahnsanierung bewusst angehen: Amalgamfüllungen sollten nur unter professionellem Schutz entfernt werden. Es braucht hierfür spezielle Maßnahmen, um eine zusätzliche Vergiftung während des Entfernens zu verhindern. Eine begleitende Entgiftung ist unbedingt empfehlenswert.
Schutz vor Aluminium und Silber: Deodorants ohne Aluminium verwenden und bei kolloidalem Silber auf eine fundierte therapeutische Begleitung setzen. Auf aluminiumbeschichtete Folien und Geschirr verzichten.
Gadolinium-Rückstände im Blick behalten: Nach Kontrastmitteluntersuchungen auf Symptome achten und gegebenenfalls eine unterstützende Ausleitung in Betracht ziehen.
Trinkwasserqualität überprüfen: Bei Verdacht oder in Altbauten sinnvoll, eine Wasseranalyse durchführen zu lassen und ggf. Filterlösungen zu nutzen.
Kosmetika: Auch hier lassen sich nicht selten geringe Mengen von Schwermetallen finden, z.B. Blei in Lippenstiften
Entgiftung unterstützen: Bitterstoffe, ausreichend Wasser, ballaststoffreiche Ernährung und gezielte naturheilkundliche Begleitung helfen dem Körper, Schwermetalle besser auszuscheiden.
Sanfte Wege zur Ausleitung – naturheilkundliche Therapien
Die gute Nachricht: Auch wenn Schwermetalle im Körper eine belastende Rolle spielen, gibt es bewährte Methoden, um den Organismus sanft bei der Ausleitung zu unterstützen. In der Naturheilkunde stehen dabei nicht aggressive Eingriffe im Vordergrund, sondern ganzheitliche Verfahren, die die körpereigenen Entgiftungssysteme aktivieren, ohne sie zu überfordern.
Ein zentraler Ansatz ist die Stärkung der Ausleitungsorgane – Leber, Nieren, Darm und Lymphe. Dafür kommen gezielt eingesetzte Heilpflanzen wie Mariendistel, Löwenzahn, Bärlauch oder Koriander zum Einsatz, oft kombiniert mit Bitterstoffen und unterstützenden Mikronährstoffen wie Zink, Selen und Vitamin C.
Auch sogenannte Chelatbildner können in bestimmten Fällen zum Einsatz kommen. Diese binden Schwermetalle im Körper, sodass sie über die Nieren ausgeschieden werden können. In der klassischen Naturheilkunde wird hierbei oft mit sanfteren, natürlichen Stoffen wie Chlorella-Algen oder Zeolith gearbeitet. Bei medizinisch indizierter, starker Belastung können unter ärztlicher Aufsicht auch synthetische Chelatoren eingesetzt werden – etwa DMPS oder EDTA.
Wichtig ist: Eine Entgiftung sollte immer individuell abgestimmt erfolgen und nicht auf eigene Faust durchgeführt werden. Denn wenn der Körper mit gelösten Giften nicht umgehen kann, können sich Symptome zunächst verschlimmern. Deshalb steht in meiner Praxis immer eine sanfte, gut vorbereitete und begleitete Ausleitung im Fokus – Schritt für Schritt, angepasst an deine Konstitution und Lebenssituation.
Ein neuer Blick auf Gesundheit
Manchmal genügt ein Perspektivwechsel: Nicht die Suche nach Krankheiten steht im Vordergrund, sondern die Pflege deines inneren Gartens. Die Vorstellung, den Körper sanft zu entlasten und ihm wieder Raum zum Regenerieren zu geben, ist kraftvoll und motivierend.
PS: Falls du das Gefühl hast, deinem Körper etwas Gutes tun zu wollen und neugierig bist, wie eine naturheilkundliche Begleitung bei Schwermetallbelastung aussehen könnte, melde dich gerne für ein unverbindliches Gespräch. Manchmal ist der erste Schritt der wichtigste.
Wer schreibt den Blog-Artikel?
Mein Name ist Sigrid Strieder, ich bin Heilpraktikerin und ich helfe Menschen, die offen für naturheilkundliche Wege sind, ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu verbessern - und das mit individuellen und ganzheitlichen Ansätzen.